Ottheinrich-Philipp-Medaille für Reiner R. Schmidt beantragt

BURGLENGENFELD. Reiner R. Schmidt, langjähriger Kulturreferent im Rathaus, soll mit der Ottheinrich-Philipp-Medaille der Stadt Burglengenfeld ausgezeichnet werden. Das hat die Fraktionsgemeinschaft aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke im Stadtrat beantragt.

Reiner R. Schmidt war mehr als 20 Jahre lang Kulturreferent der Stadt Burglengenfeld und in dieser Funktion auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zuständig. „Sein Wirken bescherte der oberpfälzischen Kleinstadt überraschende kulturelle Akzente“, heißt es in einem Interview, das Waltraud Bierwirth im Februar 2010 für den Neuen Kunstverein Regensburg mit Schmidt führte.

Mit der Organisation der Burglengenfelder Bürgerfeste ab 1991 und hier insbesondere mit der Gestaltung eines anspruchsvollen Bühnen- und Musikprogramms setzte der studierte Kunstgeschichtler und Germanist Schmidt „Maßstäbe, die bis heute Bestand haben“, heißt es in dem Antrag der Fraktionsgemeinschaft.

Nicht ohne Grund schrieb die Mittelbayerische Zeitung im September 2011: „Bei der Idee, Bürgerfeste auch in kleineren Städten zu veranstalten, spielte Burglengenfeld damals eine Vorreiterrolle. (…) Der Ruf, dass Burglengenfeld ein tolles Bürgerfest hat, verbreitete sich mit den Jahren, andere Gemeinden zogen nach. Für Reiner R. Schmidt war das eine schöne Bestätigung.“

Darüber hinaus hat Schmidt zahllose Kunstausstellungen im Rathaus und im Oberpfälzer Volkskundemuseum entweder eigenständig oder im Zusammenspiel mit weiteren Bediensteten der Stadtverwaltung organisiert. „Einige der internationalen Künstlerinnen und Künstler wären vermutlich ohne Reiner R. Schmidts exzellentes Netzwerk in der Kulturszene nie nach Burglengenfeld gekommen“, sagt Fraktionsvorsitzender Sebastian Bösl.

Das Wirken Schmidts ist auch heute noch im Burglengenfelder Stadtbild sichtbar: Georgsbrunnen auf dem Marktplatz, Bonhoeffer-Statue vor der Christuskirche, Denkmal für Johann Michael Fischer vor dem Rathaus, Europäische Meile am Stadtgraben, Geschichtsband-Brunnen im Naabtalpark, Gestaltung von Plätzen in den Umlandgemeinden jeweils mit Brunnen und Kunstwerken: Reiner R. Schmidt hat diese – und weitere – „Kunst am Bau“-Aktionen organisiert oder als Fachjury-Mitglied maßgeblich mitgestaltet.

Unvergessen ist auch seine Rolle als „Kunst-Erklärer“ bei Eröffnungsreden für Kunstausstellungen in Burglengenfeld und weit darüber hinaus. Dazu sagte Schmidt der MZ im September 2011: „Ich weiß, dass es oft schwierig ist, zeitgenössische Kunst zu vermitteln. Mir ist es ein Anliegen, dafür zu sorgen, dass man leichteren Zugang dazu findet.“ Das ist ihm mit Bravour gelungen – auch bei Kursen zu moderner Kunst bei der Volkshochschule im Städtedreieck.

Adventsmarkt, Kinderfest, Kellergassenfest, Europafest: Eine ganze Reihe von Veranstaltungen tragen und trugen die signifikante Handschrift von Reiner R. Schmidt. Er war und ist ein „Kulturvermittler mit hohen Ansprüchen“ (MZ vom 12. September 2011). „Reiner R. Schmidt ist damit ein mehr als würdiger Träger der Ottheinrich-Philipp-Medaille“, heißt es abschließend in dem Antrag von SPD, Grünen und Die Linke. Der Antrag ist bereits im Rathaus eingegangen.

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