Regenstauf soll bunter und grüner werden

Bürgermeisterkandidat für Kommunalwahl steht fest

(v.l.n.r.) Maria Scharfenberg, Erich Kufner, Heike Gramann und Wolfgang Pausch. Foto: Harald Portele

REGENSTAUF (he). Im November 2018 gegründet, will die Ortsgruppe von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei den Kommunalwahlen 2020 mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten antreten. Anlässlich der Nominierungsversammlung stellte sich Erich Kufner, Jahrgang 1954, in der Forstverwaltung tätig, zur Verfügung und wurde von den anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern der Ortsgruppe einstimmig gewählt.

Zur Begrüßung gab die Grünen-Ortsgruppen-Sprecherin Heike Gramann als Motto aus, dass man „in Regenstauf die politische Landschaft bunter und grüner machen“
wolle. Maria Scharfenberg, MdL a. D., Kreisrätin und stv. Landrätin, zeigte sich erfreut, dass es in der größten Landkreisgemeinde nun eine der größten Ortsgruppen gebe und diese auch einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen wolle.

Erich Kufner, der auf einem kleinen Hof im Bayerwald aufgewachsen ist, stellte sich und seine Ideen für Regenstauf vor. Nach seiner Rückkehr 1977 von einem mehrjährigen Aufenthalt in Südafrika begann er Forstwirtschaft zu studieren. Seit Mitte der 80er war er für rund drei Jahrzehnte bei der Bayerischen Forstverwaltung für das Gemeindegebiet Regenstauf zuständig. Um zu vermeiden, dass sein „Rat in Waldfragen als politisch motiviert angesehen“ wird, habe er sich in dieser Zeit parteipolitisch nicht engagiert. Sein Dienst bei der Forstverwaltung endet im Mai 2020, so könne er nahtlos ins Bürgermeisteramt wechseln.

Für Regenstauf habe er sich einiges vorgenommen, betonte Erich Kufner. So bezweifle er, dass die im Raum stehende Dimension des Steinbachtal-Damms notwendig sei. Die Landwirtschaft in den Trinkwasserschutzgebieten mahnte er an (Stichwort: hohe Nitratwerte), auf Bio umzustellen, wobei er sie dabei unterstützen wolle. Bei Gewerbeansiedlungen sei der Fokus auf personalintensive Betriebe mit weniger Landverbrauch und vermindertem Schwerlastverkehr zu richten. Die Kinderbetreuung sei auszubauen, die Gebühr hierfür aber zu reduzieren. Soziale Wohnprojekte seien zu fördern, Flüchtlinge zu integrieren, und bei allem wolle er auf „eine solide Finanzierung achten und die Einnahmen der Gemeinde steigern“.

Das Thema Energie liege ihm ebenfalls sehr am Herzen. Kurz zusammengefasst:
Solarenergiegewinnung auf gemeindeeigenen Gebäuden, Holzbauweise und Biomasseheizung bei Bauvorhaben der Gemeinde, Förderung privater Initiativen zur Nutzung regenerativer Energien und nachhaltigem Bauen sowie eventuell die Gründung einer eigenen Energiegenossenschaft. Zum Bereich Verkehr habe er vor, den Lärm von der A 93 stark zu mindern, Regenstauf fahrradfreundlich zu machen sowie die Ortsteile durch ein Rufbussystem besser an den Hauptort anzubinden. Beim Artenschutz müsse der Markt auf gemeindeeigenen Flächen als Vorbild vorangehen. Insbesondere sei es ihm aber auch wichtig, „dass der Bruch, der zwischen Landwirtschaft und Naturschutz besteht, ausgeheilt wird“. Bio-Lebensmittel seien ein weiteres wichtiges Stichwort.

Kantinen in Schulen und Kindergärten sollen darauf umstellen, auch auf regionale Produkte. Und die Ansiedlung eines Biomarktes stehe nach wie vor aus. Bei den anwesenden Mitgliedern und Sympathisanten kamen Erich Kufners Ausführungen gut an, was sie mit einem langanhaltenden Beifall deutlich zum Ausdruck brachten.

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