Schmidmühlen Mittelalter Festival

SCHMIDMÜHLEN (sr). Das Mittelalter, eine düstere Zeitepoche, die die Menschen dennoch fasziniert. Und in dieses Mittelalter konnte man in Schmidmühlen musikalisch-rockig eintauchen.

„The Blackbeers“ – Foto: Josef Popp

Es war eine Zeitreise der besonderen Art und es war sicherlich einer der ganz besonderen Musik-Events, den der Markt Schmidmühlen und die Region – sieht man einmal von G.O.N.D. in Kreuth ab – erlebt hat. Die Fangemeinde in der Region ist da – es dauerte nicht lange, bis das Mittelalter – Musikfestival in Schmidmühlen ausverkauft war. Zu Recht! Nach der „Coronapause“ der vergangenen zwei Jahre fand dieser Musikevent zum dritten Mal in Schmidmühlen in der Lauterachtalgemeinde eine Steigerung.

Bereits im Schlosshof konnte man echtes Mittelalterfeeling schnuppern. Dort spielten Terzium Laszivus auf, passend mit mittelalterlicher Marktmusik. Sie sind bekannt für wilde Töne und donnernde Stimmen, aber auch für Nähe zur Natur und für grundsolide Gemütlichkeit. Mit Dudelsäcken, Trommeln und Davul – Mittelalter-Markt-Musik in ihrer reinsten und ursprünglichsten Form. Der traditionelle Met und Beerenwein durften da nicht fehlen. Ebenso wie eine durchwegs in schwarz gekleidete Gesellschaft, bestens gelaunt, zum Feiern aufgelegt. Einstimmung genug für ein Feuerwerk der besonderen Art.

Im historischen Schlossstadel ging es in die Vollen. Piraten enterten den Schlossstadl- die Piratenband „The Blackbeers“. „The BlackBeers – Bier, Rum und überall Haare“, ist unterstrichen in Schmidmühlen einmal mehr, dass sie die berüchtigtste Piratenband sind, die jemals die sieben Weltmeere bespielte. Gnadenlos wie Piraten eben sind brachten sie mit ihrer gekonnten Verbindung von treibenden Folkrhythmen sowie harten Metal und Punk Riffs Leichtmatrosen und Schwerenöter in Stimmung – die Blackbeers die wohl explosivste Mischung seit der Entdeckung des Schwarzpulvers. Die Musiker begeisterten die tanzende Menge, in der sich – wie könnte es anders sein – erstaunlich viel Piratenvolk tummelten.

Und dann: Deus Vult! Seit fünf Jahren gibt es die Band – der Schlossstadel bebte. Schon mit den ersten Stücken verwandelten sich die alt – ehrwürdigen Mauern in eine große Bühne – Musiker und Fans als eine Einheit. Es war ohne Zweifel ein überaus gelungener Auftritt und mit Deus Vult betrat eine Band die Musikbühne, die sicher zu den profiliertesten ihrer Art in der Oberpfalz gehören. Die Musikfans erlebten ein Musikerlebnis der besonderen Art, qualitativ „ganz oben“ – atmosphärisch einzigartig. Das Konzert bis spät in die Nacht hinein begeisterte die Fans. Die Musiker hielten ihr Versprechen, „mit herbem Männergesang, Stromgitarren, Dudelsäcken, Bassgitarre und jede Menge Schlagzeug und richtigen “Gassenhauern, aber auch sinnlichen Balladen, ihren Fans quasi „deftigen Mittelalterrock“ um die Ohren hauen. Mit Covers beliebter Songs der stetig größer werdenden Mittelalter-Rock-Szene und eigenen Stücken wie „Baba Jaga“, „Seemannsgrab“ oder „Neue Lieder“ und „Ragnaröck“. „Baba Jaga“ übrigens ist eine unerreicht „populäre“ Hexe aus der slawischen Mythologie.

Das Publikum war begeistert – sang aus vollen Kehlen mit. Dazu kamen auch noch Interpretationen traditioneller Lieder und Melodien. Deus Vult wartete mit einem Repertoire auf mit Stücken von In Extremo oder Tanzwut auf, drückten den populären Songs aber auch ihren eigenen Stempel auf. Mit sattem Rock forderte Deus Vult auf zum Feiern und Tanzen, und brauchten hier ihre Fans nicht lange zu bitten. Mit einer Kombination aus der altbewährten Mittelalter – Rockmusik und dem bandspezifischen Steampunk-Stil gelang es den Musikern in Schmidmühlen, etwas Außergewöhnliches und Neuartiges mit bereits vertrauten Klängen zu verbinden. Begleitend zur Musik warteten die Bands auch mit einer rockigen und fetzigen Bühnenshow auf. An diesem Abend stimmte einfach alles – das Hammerschloss bot den historisch – mittelalterlichen Rahmen, der alte-ehrwürdige Schlossstadel die passende Lokation für ein fulminantes Festival und der Schlossinnenhof sorgte für ein einmaliges Ambiente. Das Konzept passte und der Heimat- und Kulturverein als Organisator und Veranstalter tat alles, um das Festival zu einem einmaligen Erlebnis werden zu lassen.

Info …

Deus Vult: Die Band bedient sich des lateinischen Spruchs „Deus lo vult“, „Gott will es“. Als Papst Urban II. auf der Synode von Clermont in einer Predigt zur Befreiung Jerusalems aufrief, antwortete das Volk „Deus lo vult“.

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