STEINBERG AM SEE (sr). Am vergangenen Wochenende strömten so viele Besucher wie nie zuvor an die Ufer von Steinberger See und Murner See. Insbesondere an den Nachmittagen waren Zufahrtswege und Parkplätze massiv überlastet. Um die Sicherheit an den Seen auch weiterhin gewährleisten zu können, werden die Gemeinden ab sofort und im Bedarfsfall mit Straßensperrungen reagieren.
Die heißesten Tage des Jahres, Sommerferien, Einschränkungen in den Freibädern und der Corona-bedingte Urlaub zuhause: Die Gründe für aktuelle Besucherrekorde an den Oberpfälzer Seen liegen auf der Hand. Mindestens genauso offensichtlich offenbarten sich vor einer Woche auch die damit verbundenen Probleme. „Die Parkplätze an der Liegewiese und am Südufer sind voll. Dann wird auf Grünstreifen, in Zufahrten und auf Rettungswegen geparkt“, schildert Steinbergs Bürgermeister Harald Bemmerl die Situation am Steinberger See. Sein Wackersdorfer Amtskollege Thomas Falter schließt sich ihm an: „Am Murner See war die Ortschaft Rauberweiherhaus komplett dicht. Hier ging zeitweise nichts mehr.“ Auf der nördlichen, der „Schwarzenfelder Seite“ des Sees sei das Bild ein ähnliches gewesen, bestätigt die zweite Bürgermeisterin des Marktes Schwarzenfeld, Gabi Wittleben. Die drei Bürgermeister sowie weitere Vertreter der betroffenen Kommunen und der zuständigen Polizeiinspektionen Schwandorf und Nabburg trafen sich Mitte der Woche zu einem kurzfristig einberufenen Verkehrs-Gespräch. Die Agenda war schnell definiert: Wie bekommt man das Problem in den Griff.
Eine Option setzte sich dabei schnell als besonders praktikabel und kurzfristig umsetzbar durch. Sowohl am Murner See als auch am Steinberger See ist über die Wochenenden mit Teil- und Vollsperrungen zu rechnen. Im Falle des Murner Sees betrifft dies den Schwarzenfelder Norden genauso wie den Wackersdorfer Süden. Die Sperrungen werden bei Bedarf, sprich bei Überlastung der Parkplätze beziehungsweise Zufahrtswege, eingerichtet. „Betroffene Anwohner werden die Sperrungen selbstverständlich passieren dürfen“, ergänzt Günther Vierl von der Polizeiinspektion Nabburg. Polizei und der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit kontrollieren verstärkt die Einhaltung von Halteverboten sowie die Freihaltung von Anfahrtszonen und Rettungswegen. „Wir möchten niemanden fernhalten oder ausgrenzen.
Aber wir brauchen geordnete und verantwortungsvolle Verhältnisse“, begründet Thomas Falter die Maßnahme. Man prüfe derzeit auch die kurzfristige Schaffung weiterer Parkplätze. Steinbergs Bürgermeister bietet den Gästen direkt eine Alternative abseits der beiden Bade-Hot-Spots am Steinberger See: „Zwischen Erlebnisholzkugel und Segelschule richten wir eine weitere Liegewiese ein. In dem Bereich haben wir große Parkplatzkapazitäten.“
Denn ähnlich wie die Parkplätze sind auch die bekannten Liegewiesen überfüllt. Scheinbar ungeachtet jeglicher potenzieller Infektionsgefahr liegen viele Besucherinnen und Besucher dicht gedrängt nebeneinander. „Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie appellieren wir insbesondere im öffentlichen Raum immer wieder an die Vernunft der Menschen. Halten Sie die vorgeschriebenen Mindestabstände ein und setzen Sie bei Bedarf eine Maske auf,“ erklärt Franz-Xaver Michl von der Polizeiinspektion Schwandorf.
Angesichts der sommerlichen Wetterprognosen treten die Maßnahmen zur Verkehrsregulierung bereits ab diesem Freitag, den 07.08.2020 in Kraft. Kommunen und Polizei bitten um Verständnis, dass es insbesondere an den Nachmittagen zu Sperrungen und Umleitungen um die Seen kommen kann.