SPD eröffnet Wahlkampf

BODENWÖHR (sr). Ein voller Saal, eine motivierte Partei und eine Marianne Schieder, die die Themen auf den Punkt brachte: Die SPD im Wahlkreis Schwandorf-Cham ist am vergangenen Wochenende in den Bundestagswahlkampf gestartet. Die zentrale Veranstaltung für die Landkreise Cham und Schwandorf fand in der Brauereiwirtschaft Jacob in Bodenwöhr statt.

Sie stimmen auf den Wahlkampf ein: Die SPD-Kreisvorsitzenden Peter Wein aus Schwandorf (l.), Monika Friedl (2.v.r.) und Steve Brachwitz (r.) aus Cham, sowie Direktkandidatin Marianne Schieder (2.v.l.). Foto: Josef Schaller

„Es wird ein besonderer Wahlkampf in besonderen Zeiten“, sagte der SPD-Kreisvorsitzende aus Schwandorf, Peter Wein in seiner Begrüßung. Angesichts der nur noch wenigen Wochen bis zum Wahltag gehe es darum, jeden Tag zu nutzen, um die Menschen von der SPD und ihren Themen zu überzeugen.

Wer weiterhin einen Kanzler mit einem kühlen Kopf in Sachen Krieg und Frieden wolle, der müsse Olaf Scholz und die SPD wählen. „Und wer eine bodenständige, kompetente und tief verwurzelte Abgeordnete haben möchte, der muss seine Erststimme an Marianne Schieder geben.“ Hintergrund ist, dass Schieder auf der Bayern-Liste der SPD nur Platz 24 erreichen konnte: „Ich kenne niemanden bei uns, der das versteht“, sagte Wein.

Auch der Chamer SPD-Kreisvorsitzende Steve Brachwitz warb in seinem Grußwort für Marianne Schieder und gab zu bedenken, dass es die SPD gewesen sei, die sich in den vergangenen Jahren für die Menschen stark gemacht habe, „die unseren Laden am Laufen halten!“. Als Beispiele nannte Brachwitz die Erhöhung des Mindestlohnes oder die Ausweitung des Wohngeldes.

MdB Marianne Schieder präsentierte sich in ihrer Rede angriffslustig und fest in den Themen: Mit Beginn der Regierungsübernahme durch SPD, Grüne und FDP habe die CSU mit einem „Ampel-Bashing“ begonnen, das unerträglich sei. Sie bedauerte es sehr, dass sogar vor Ort im Wahlkreis Schwandorf-Cham so getan wurde, als stünde der „Untergang des Abendlandes“ kurz bevor.

„Ich hätte mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Seriosität gewünscht“, so Schieder. Eine derartige Stimmungsmache führe nur zu einer Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger, die bleibe. Insbesondere beim Thema „Heizungsgesetz“ habe die CSU übertrieben. Wenn Ministerpräsident Söder nun ankündige, diese „Unterstützung für die Menschen“ zurücknehmen zu wollen, verstehe sie die Welt nicht mehr: „Wie will Bayern 2040 klimaneutral werden?“, diese Frage habe ihr Söder bisher nicht beantworten können.

Die Ampel-Koalition habe es sehr schwer gehabt: Die Corona-Pandemie sei noch nicht zu Ende gewesen, da habe der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Lage völlig verändert, so Schieder. Mit gigantischen Hilfspaketen habe eine Wirtschaftskrise verhindert und die Energieversorgung gesichert werden können. Ebenso sei man in der Lage gewesen „in dieser dramatischen Situation“ 100 Millionen Euro an Sondervermögen für die Bundeswehr zu schaffen.

Die Ampel-Koalition habe sich an Themen herangetraut, welche jahrelang liegengeblieben seien. Hier nannte Schieder etwa die deutliche Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien oder die lange überfällige Krankenhausreform.

Auch ihr selbst sei es immer wieder gelungen, große Summen an Förderungen in den Wahlkreis zu holen: Hier nannte Schieder drei Millionen Euro für das Freibad in Roding, drei Millionen Euro für die Halle in Wernberg-Köblitz oder vier Millionen Euro die Sanierung des national bedeutsamen Denkmals der Pfarrkirche in Nabburg.

Es gehe bei dieser Wahl auch um die Demokratie an sich und darum, dass man rechtsextremistischen und populistischen Kräften, die es mit den Menschen nicht gut meinten, Einhalt gebiete.

Dass sie von der BayernSPD derart schlecht platziert worden sei, sei nach wie vor eine große Enttäuschung für sie, gab Schieder ehrlich zu. Sie wisse bis heute nicht, was sie der Partei getan habe, außer dass sie 62 Jahre alt sei.

Die Kreisvorsitzende aus Cham, Monika Friedl zog in ihrem Schlusswort nochmals Bilanz von Schieders bisheriger Arbeit: „Wenn wir weiterhin jemanden wollen, der in Berlin etwas zu sagen hat und mit an der Spitze der SPD-Bundestagsfraktion steht, dann kann es nur heißen: Marianne Schieder direkt wählen!“