STÄDTEDREIECK (sr). Des einen Freud´ ist des anderen Leid. Während die Sonnenhungrigen die aktuelle Hitzewelle u.a. an den vielen Badeseen der Region genießen, stöhnen nicht wenige Menschen angesichts der hohen Temperaturen.
Und für einige kann die Hitze aufgrund der großen Belastung von Körper und Kreislauf durchaus gefährlich werden, wie Oberärztin Désirée Decking Ott und Leitende Oberärztin Paula Loibl von der Asklepios Klinik im Städtedreieck wissen. Die Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme und die Leiterin der Abteilung „Akutgeriatrie“ halten einige wirkungsvolle Tipps für die heißeste Zeit des Jahres bereit:
Der richtige Ort – ist jedenfalls nicht in der Sonne. Abgesehen davon, dass längere Aufenthalte Hautkrebs fördern können, sofern nicht auf ausreichend Sonnenschutz (Faktor 30 und höher), Kopfbedeckung und lockere UV-Licht-undurchlässige, lange Kleidung geachtet wird, ist ein kühler Schattenplatz oder das Haus/die Wohnung allemal schonender für den Körper.
Trinken – sollte man ausreichend und noch bevor der Durst einsetzt. Am besten, man trinkt Leitungs- und Mineralwasser oder lauwarme Kräutertees oder Tee mit Minze oder Zitrone. Warme Flüssigkeit ist nicht nur bekömmlicher, sie regt im Gegensatz zu Kaltgetränken die Wärmeproduktion des Körpers nicht zusätzlich an. Und wenig überraschend: Alkohol (und auch Kaffee) ist in der Hitze kontraproduktiv, denn er fördert den Flüssigkeitsverlust.
ABER: Herzpatienten sollten sich täglich wiegen und darauf achten, dass sie ihr Gewicht halten, damit sie am Ende nicht zu viel trinken und ihr Herz unnötig belasten.
Bewegung – bitte auf den Morgen oder den Abend verschieben. Ob spazieren, joggen oder schwimmen, in der prallen Sonne sollte man tunlichst darauf verzichten
Bei Übelkeit, Kopfweh, Schweißausbrüchen oder Schwindel – sofort in den Schatten, den Körper kühlen, Beine hochlegen, Luft zufächeln und vor allem viel trinken. Man sollte jedoch vermeiden, unter die kalte Dusche zu gehen. Egal, wie verlockend es auch sein mag, der allzu plötzliche Temperatursturz bedeutet für den Körper eine zusätzliche Belastung.
Alte Menschen – haben oft ein Problem, weil sie kaum Hunger oder Durst mehr haben. Regelmäßiges Trinken ist deshalb besonders wichtig, auch ist es bei Bedarf nötig, gegebenenfalls die Einnahme von Wassertabletten zu reduzieren. Dabei hilft tägliches Wiegen, damit man weder austrocknet noch zu viel Flüssigkeit im Körper hat. Angehörige sollten auf ungewohnte Verwirrtheit, Schläfrigkeit und stehende Hautfalten als Hinweis für Austrocknung achten – und bei offenen Fragen den Hausarzt fragen. Statt zwei großen Mahlzeiten sollten vor allem ältere Menschen auf leichte Kost setzen und kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt mit einem zusätzlichen Getränk zu sich nehmen.