“Campus gegen Rechts” an der Universität Regensburg

REGENSBURG (sr). Seit einer Woche läuft nun die Aktion “Campus gegen Rechts”. Die studentische Initiative hat auf der Wiese neben dem Vielberth-Gebäude am Campus der Universität Regensburg verschiedene Veranstaltungszelte, Sitzgelegenheiten sowie ein Zirkuszelt aufgebaut.

Studierende aktiv gegen den Rechtsruck in kontinuierlichem und zwanglosem Dialog mit den Lehrenden. Foto: Rebecca Lang

Ziel des Programms, das von Studierenden verschiedenster Fachrichtungen organisiert wird, ist der Austausch und das Verständnis für demokratische Werte in einer informellen und offenen Umgebung.

Die Veranstalter freuen sich, eine positive Zwischenbilanz der ersten Woche ziehen zu können. Durch die räumliche Nähe zum universitären Alltag entsteht ein kontinuierlicher und zwangloser Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden. „Der Campus gegen Rechts macht aktiv auf die Gefahren rechter Bewegungen für unsere Gesellschaft aufmerksam“, betont die Studierendenbewegung OTH Regensburg. Diese Auseinandersetzung wird besonders durch Vorträge und anschließende Diskussionen gefördert.

Highlights sind unter anderem Beiträge der Frauenbeauftragten Prof. Natali Stegmann zu „Sozialpolitik: Zwischen nationaler Souveränität und internationaler Solidarität“ und Dr. Gaby Griese-Hiendl zu den Aspekten politischer Bildung. Besonderen Anklang fand die Gastrednerin der Rosa Luxemburg Stiftung, die sich den Herausforderungen für Geschlechtergleichheit widmete. Rund 55 Interessierte nahmen laut Veranstalter an der anschließenden Diskussionsrunde teil.

Zur bildungspolitischen Vielfalt des Angebots tragen auch kreative und kulturelle Veranstaltungen bei. Ein Anti-Rassismus-Workshop der BIPOC Uni Gruppe und verschiedene Angebote zum Thema gelebte Demokratie sollen das demokratische Engagement und Bewusstsein unter den Studierenden fördern.

Ein sozialer Treffpunkt des Camps ist die „Küche für alle“, wo täglich bis zu 200 Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu essen und den Tag ausklingen zu lassen. Diese wird durch lokale Unternehmen wie die Bäckerei Sipl, die täglich Brote beisteuert, und die Brauerei Lammsbräu unterstützt. „Solidarität und Selbstwirksamkeit im Alltag organisieren und erfahrbar werden lassen“, wie das Beratungsnetzwerk Bayern gegen Rechtsextremismus in seinem Vortrag erläuterte. Genau dazu möchten die Organisierenden mit ihrer offenen Einladung zum demokratischen und gemeinschaftlichen Austausch einen Beitrag leisten.

Die Initiative „Campus gegen Rechts“ zeigt, dass friedlich organisierte Aktionen und Bildungsangebote wichtige Mechanismen in jedem demokratischen System sind, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Alle Studierenden, Dozierenden und Interessierten seien eingeladen, sich an diesem Dialog zu beteiligen und gemeinsam für eine gerechte und offene Gesellschaft einzustehen.