Vergabe der Ottheinrich-Philipp-Medaille für beispielloses Ehrenamt

BURGLENGENFELD. Der Anlass hätte passender nicht sein können: Zum 481. Mal jährte sich am 15. November der Tag der Stadterhebung Burglengenfelds. Erstmals seit der Pandemiepause ab dem Jahr 2020 konnten Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht hatten, wieder in Präsenz ausgezeichnet werden. Anlässlich dieses bedeutsamen Tages fand hierzu ein kleiner Festakt im historischen Rathaussaal statt.

Erster Bürgermeister Thomas Gesche (re.) gratulierte Dr. Franz Riedhammer, Dr. Sigrid Ullwer-Paul, Johann Lautenschlager, Reiner R. Schmidt und Michael Schaller sen. (v.l.n.r.). Foto: Ulrike Pelikan-Rossmann

Bürgermeister Thomas Gesche stellte in seiner Rede hier insbesondere die Bedeutung des Ehrenamtes heraus: Allen Geehrten gab er dabei einige persönliche Worte des Dankes mit auf den Weg: „Sie haben sich Jahre, eigentlich Jahrzehnte für Ihre Stadt eingesetzt, Verantwortung für andere übernommen und damit einen wesentlichen Verdienst zum Wohle der Stadt Burglengenfeld geleistet. Ihr überdurchschnittliches Engagement ist beispiellos“, so Gesche. Ausgezeichnet wurden folgende Personen:

Dr. Sigrid Ullwer-Paul, der Name ist wie kein anderer mit der Sudentendeutschen Landsmannschaft in Burglengenfeld verbunden. Seit beinahe einem Vierteljahrhundert ist sie dort Ortsvorsitzende und führt die Organisation mit Leidenschaft und Herzblut. Doch nicht nur das: Dr. Ullwer-Paul ist ein lebendiges Beispiel für gelebte Toleranz und Völkerverständigung. Sie setzte und setzt sich ein für einen immerwährenden Dialog und für den Abbau von Grenzen, nicht zuletzt die in unseren Köpfen.

Johann Lautenschlager hat sich sein ganzes Leben lang in Pottenstetten engagiert. Es gibt wohl keinen Verein, bei denen er nicht aktives und anpackendes Mitglied der Vorstandschaft ist oder war: So sind dies beispielsweise die Feuerwehr, der Burschenverein, die Jagdgenossenschaft, der Wegebauverein oder der Schützenverein Silberdistel. Darüber hinaus ist er schon seit 30 Jahren Lektor in der St. Ädidius Kirche in Pottenstetten.

Dr. Franz Riedhammer war 30 Jahre lang Chefarzt des Burglengenfelder Krankenhauses, engagierte sich weit mehr, als es seine Profession erfordert hätte. Bei ihm stand der Mensch stets im Mittelpunkt und erst im Anschluss sein Krankheitsbild. Dr. Franz Riedhammer gründete und begleitete mehrere Selbsthilfegruppen und ist heute noch Vorsitzender des Freundeskreis Krankenhaus. Sein zweites Hobby, die Musik, soll nicht unerwähnt bleiben, denn Riedhammer ist Vorsitzender des Orgelbauvereins und initiiert nicht nur Konzerte, sondern gibt auch selbst welche.

Michael Schaller sen. ist ebenfalls eine Person, die sich vor allem in der Umlandgemeinde Lanzenried mit zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten hervorgetan hat und dabei stets bescheiden blieb. Für seine Mitstreiter ist er ein stiller Kämpfer der zweiten Reihe, der zuverlässig immer da war, wenn man ihn brauchte. Früh hat er erkannt, dass man kulturelles und religiöses Erbe bewahren muss und so steckte er viel seine Energie in die Kapelle von Hub, wo er 44 Jahre lang Mesner war und Jahrzehnte lang auch die Patroziniumsfeier organisierte. Auch ist er zuverlässiger Helfer und aktiver Mitstreiter in der Pfarrei St. Vitus und packte tatkräftig bei der Renovierung des Pfarrhofes mit an.

Reiner R. Schmidt war mehr als 20 Jahre Kulturreferent der Stadt Burglengenfeld und hat hier Maßstäbe gesetzt, die heute noch nachwirken. Insbesondere mit der Organisation des Burglengenfelder Bürgerfestes ab 1991 bewies er, dass auch in Kleinstädten Veranstaltungen viel mehr als „Bier und Blasmusik“ bedeuten. Darüber hinaus hat er zahllose Kunstausstellungen im Rathaus sowie auch im Oberpfälzer Volkskundemuseum initiiert und bedeutsame Künstler von internationalem Rang in die Oberpfalz geholt.

Der würdige Festakt rund um die Erhebung Burglengenfelds zur Stadt wurde musikalisch von Rita und Michael Rauscher an Klavier und Geige umrahmt. Ortsheimatpfleger Michael Chwatal und Gerhard Schneeberger schlüpften für die Gäste in historische Gewänder und zeigen im Rahmen einer kurzweiligen szenischen Darstellung die Überlegungen aus den Tagen um das Jahr 1542, Burglengenfeld zur Stadt zu machen. Christina Scharinger, Leiterin des Oberpfälzer Volkskundemuseums, brachte im Anschluss Licht in das Dunkel der älteren, aber auch der neueren Geschichte um die Bedeutsamkeit einer Stadterhebung.

Über die Vergabe der Ottheinrich-Philipp-Medaillen entscheidet der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung.

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