„Glauben und Aberglauben“: Abendführung im Volkskundemuseum


Datum/Zeit
05.09.2017 - 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Oberpfälzer Volkskundemuseum


BURGLENGENFELD (sr). „Glauben und Aberglauben – Bräuche und Rituale“: Das ist das Thema einer Abendführung im Oberpfälzer Volkskundemuseum am Dienstag, 5. September 2017, um 19 Uhr.

Viele historische Dinge im Museum sind mit religiösen oder abergläubischen Zeichen und Symbolen verziert, deren Sinn sich oft erst erschließt, wenn man den ursprünglichen Gebrauch von Möbeln und Gerätschaften kennt. An wichtigen Terminen im Lebens- und Jahreslauf wurden früher zudem Bräuche ausgeübt, die man heute allenfalls von Stadtführungen und Raunacht-Spektakeln kennt. In vorindustrieller Zeit, als es im Herbst und Winter – ohne elektrisches Licht und ohne Straßenbeleuchtung – abends dunkel, kalt und oft auch unheimlich wurde, hatte es allerdings durchaus Sinn, die Menschen vor Gefahren bei Nacht und vor Unwettern zu warnen. Kerzen und gruselige Symbole, aber auch Geistergeschichten waren dafür gerade richtig!

Barocke „Memento-Mori“-Tafel mit verschiedenen Todessymbolen (© Opf. Volkskundemuseum Burglengenfeld)

Daneben gab es viele emotional „beseelte“ Objekte wie Familienfotos, Erinnerungsstücke an den ersten Schultag, an einen gefallenen Soldaten oder an ein Ehejubiläum, die über Generationen aufbewahrt wurden. Sogar in den Innentüren von alten Schränken finden sich handgeschriebene Gebete und Segenssprüche. Solche Gegenstände gibt es im Burglengenfelder Volkskundemuseum in großer Zahl. Dies ist vor allem auf die Sammlung des Brauchtumsarchivs von Herbert Wolf, Cham, zurückzuführen, die vom Freundeskreis des Oberpfälzer Volkskundemuseums und der Stadt Burglengenfeld seit den 1980er Jahren übernommen und seitdem kontinuierlich ergänzt wurde.

Ob Klosterarbeiten und Wallfahrtsandenken, Hausheilige oder Wetterkerzen, Totenbretter oder Taufandenken – die meisten rituellen Exponate haben einen religiös motivierten Hintergrund und stellten deshalb für die Besitzer einen besonderen Wert dar. Viele der alten Bräuche gibt es in abgewandelter Form auch heute noch – wenn man etwa an die großen Jahreslauffeste wie Ostern und Weihnachten denkt oder an die Familien, in denen auch heute noch „Brautpfennige“ gesammelt, Ostereier gefärbt und „Kirwa-Kejchl“ gebacken werden. Auch über ganz neue Bräuche wie etwa „Halloween“ kann bei dieser Gelegenheit diskutiert werden.

Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl wird den interessierten Besuchern vor allem die Abteilungen im 2. Obergeschoss des Museums zeigen, die sich speziell mit diesen Themen beschäftigen und dazu die Hintergründe erläutern. Die Führung findet am Dienstag, 5. September 2017 um 19 Uhr statt und dauert ca. 1 Std. Der Eintritt kostet pro Person 0,50 €.

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