Rauch- und CO²-Melder retten Leben, besonders an Weihnachten

Jeder drittet Atemzug mit Brandrauch kann tödlich sein!

SCHWANDORF. Jetzt beginnt sie wieder, die Adventszeit – herrlich geschmückte Adventsgestecke, Kerzen im ganzen Haus und zu guter Letzt ein wunderbarer Christbaum im Wohnzimmer. Doch so schön sie auch ist diese „stade Zeit“ – so gefährlich kann sie auch werden, untermauert Kreisbrandrat Christian Demleitner sowie Hans-Jürgen Schlosser, Kreisbrandmeister und Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Schwandorf.

Foto: Kreisbrandinspektion SAD

Schneller als sonst kann ein gedankenloser Moment in einer Katastrophe enden. Die Kerze am Adventskranz nicht abgelöscht und das Zimmer, wenn auch nur kurz verlassen – ein kurzer Augenblick, ein kleiner Windstoß und das Zimmer steht in Flammen. Eine große Gefahr bei Bränden geht nicht in erster Linie vom Feuer, sondern vom Brandrauch aus. Drei Atemzüge können schon tödlich sein – besonders gefährlich ist es, wenn der Brand in der Nacht ausbricht. Der Rauch kann sich dann ungehindert ausbreiten und wird von den Schlafenden nicht wahrgenommen, weil auch der menschliche Geruchssinn schläft.

„Der Anteil der Brandtoten ist mit 70 Prozent in der Nacht deutlich höher als am Tag.“, so Schlosser. In diesem Fall können Rauchwarnmelder die Schlafenden rechtzeitig vor der Gefahr warnen. Diese kleinen Geräte, die es schon für wenig Geld zu kaufen gibt, können Leben retten. Die nützlichen und oft lebensrettenden Rauchwarnmelder in der Wohnung verringern das Risiko einer Rauchgasvergiftung enorm, weil sie rechtzeitig bei einem Brand Alarm geben. Hier hat die Kreisbrandinspektion im Landkreis Schwandorf auch ein Demonstrationsvideo auf den sozialen Medien zur Verfügung gestellt.

CO-macht-KO. Kohlenmonoxid betrifft jeden

Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe. Besonders unter Sauerstoffmangel werden schnell lebensbedrohliche Konzentrationen erreicht. Ursachen können sowohl technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung sein. Auch durch verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen gelangt Kohlenmonoxid in die Raumluft. Auch blockierte Schornsteine, u.a. durch Vogelnester oder abgelöste Dachpappe, unsachgemäß genutzte Kamine oder ein Grill im Haus, können eine erhöhte Kohlenmonoxid Konzentration bewirken.

Sanierungsmaßnahmen, wie der Einbau neuer Fenster, führen nicht nur im Winter zu mangelnder Luftzirkulation. Selbst Wohnungen bzw. Etagen, die weit von der Gefahrenquelle entfernt liegen, können betroffen sein, da Kohlenmonoxid durch Wände und Decken diffundiert. So kann eine einzige defekte Gastherme ein ganzes Mehrfamilienhaus in Gefahr bringen. Die frühzeitige Erkennung des Gases ist nur über sogenannte CO²-Melder möglich. Die Installation ist in Deutschland keine Pflicht, hat sich jedoch bereits in vielen Fällen als sehr sinnvoll erwiesen, da ein solcher Melder Leben retten kann.

Richtig reagieren im Kohlenmonoxid-Notfall

Wenn ein Kohlenmonoxid-Melder Alarm auslöst – oder es einen anderen, offensichtlichen Hinweis auf eine akute Kohlenmonoxid-Vergiftung gibt – reagieren Sie wie folgt:

 Verlassen Sie umgehend das Gebäude mit allen in der Wohnung anwesenden Personen!
 Öffnen Sie Türen und Fenster, sofern möglich.
 Nehmen Sie Ihr Mobiltelefon mit!
 Rufen Sie unter dem Notruf 112 Rettungsdienst und Feuerwehr!
 Warten Sie draußen auf die Einsatzkräfte.
 Informieren Sie nach Möglichkeit weitere Bewohner/Nachbarn über die Gegensprechanlage oder telefonisch. Gehen Sie nicht zurück ins Haus.

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