Jodeinnahme – sinnvoll oder nicht?

STERN Apotheke Regenstauf informiert

REGENSTAUF (sr). „Die Nachfrage nach Jodtabletten ist in den letzten Wochen stark angestiegen“, sagt Apothekerin Elisabeth Meierhofer. Grund dafür, so die Regenstaufer Apothekerin, ist die aktuelle Situation in der Ukraine und die Ängste vieler Menschen vor einer radioaktiven Belastung.

Apothekerin Elisabeth Meierhofer erklärt einer Kundin den Jod-Urintest. Foto: STERN Apotheke

Deutschland ist vorbereitet

Bei einem radioaktiven Katastrophenfall soll die Einnahme von hochdosiertem Jod die Schilddrüse vor einer Anreicherung radioaktiver Jod-Isotope schützen. Für diesen Fall ist Deutschland gut vorbereitet und hat ca 190 Millionen Jodtabletten an verschiedenen Standorten eingelagert, welche im Notfall ausgegeben werden. Die selbstständige Einnahme von Jod ist in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll, da circa 100mg Jod, das entspricht dem 1000-2000-fachen des täglichen Bedarfs, zum passenden Zeitpunkt eingenommen werden muss, um eine sogenannte Jodblockade auslösen zu können. „Eine unbegründete Einnahme von hochdosiertem Jod schadet der Gesundheit und sollte nur nach Aufforderung der Behörden durchgeführt werden“, so Meierhofer.

Individuelle Jodversorgung

„Dennoch kann eine tägliche Einnahme von Jod im µg-Bereich sinnvoll sein. Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Mithilfe von Jod produziert der Körper Schilddrüsenhormone, die an einer Vielzahl an Körperfunktionen mitwirken wie z.B.: dem Herz-Kreislaufsystem, Stoffwechselvorgängen und Wachstumsprozessen“, sagt Apothekerin Meierhofer.
Ein Jodmonitoring in Deutschland zeigt, dass bei etwa 30% der Erwachsenen und 44% der Kinder und Jugendlichen die Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs liegt und sie damit ein erhöhtes Risiko für eine Jodunterversorgung haben. Die individuelle Jodversorgung kann mithilfe eines Urintestes bestimmt werden, erklärt Meierhofer. So kann herausgefunden werden, ob die individuelle Ernährung ausreicht oder weitere Maßnahmen getroffen werden müssen.

Neben Jod ist auch das Spurenelement Selen unentbehrlich für die Schilddrüse. Mithilfe von Selen wird das Hormon Thyroxin in seine aktive Form Trijodthyronin umgewandelt. Deswegen kann eine Schilddrüsenunterfunktion durch Selenmangel noch verschlimmert werden. „Eine Haaranalyse kann zeigen, welche Mineralstoffe und Spurenelemente dem Körper fehlen, neben Calcium und Magnesium wird unter anderem auch das Selen bestimmt“, so Meierhofer. „Mithilfe unserer vielfältigen Analysenmethoden können wir gezielt Mineralstoffmängel finden und diesen entgegenwirken.“

Wenn Sie mehr über das Thema Schilddrüsengesundheit, Jod- und Selenversorgung wissen möchten, kommen Sie gerne in die STERN Apotheke und lassen Sie sich ganzheitlich beraten. Elisabeth Meierhofer und Ihr Team freuen sich auf Ihren Besuch.

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