Medikamente spenden – bedarfsgerecht und nachhaltig

STERN Apotheke Regenstauf informiert

REGENSTAUF (sr). Die Situation in der Ukraine erschüttert aktuell die ganze Welt. „Hier in Regenstauf ist die Hilfsbereitschaft sehr groß“, sagt Frau Elisabeth Meierhofer, Apothekerin der STERN Apotheke. „Wir bekommen viele Anfragen bezüglich Arzneimittelspenden für die Ukraine. Viele Menschen möchten helfen und größere Mengen an Schmerzmitteln oder an verschreibungspflichtigen Antibiotika erwerben, um die Arzneimittel in die Ukraine zu schicken. Unkoordinierte Arzneimittelspenden können jedoch rechtlich problematisch sein und sind dabei oft wenig hilfreich.“

Apothekerin Elisabeth Meierhofer (Foto: kukuluru Media/ STERN Apotheke)

Gut zu wissen

Leider gibt es häufig Probleme mit privaten Arzneimittelsammlungen. Es werden Arzneimittel gespendet, die gar nicht benötigt werden oder die erforderliche Qualität ist nicht gegeben. Am Ende entstehen viel vermeidbare Kosten für Transport und Lagerung und die Arzneimittel müssen vernichtet werden.

Bei Arzneimittelspenden gibt es außerdem spezielle Vorgaben bezüglich der Kennzeichnung und Haltbarkeit. Die Laufzeit sollte noch mindestens ein Jahr betragen und die Verpackung sollte in einer im Empfängerland verständlichen Sprache sein. Auch sollten keine Kleinpackungen gespendet werden, diese erzeugen viel mehr Kosten und sind für längere Therapien nicht ausreichend. „Auf keinen Fall dürfen angebrochene oder gar verfallene Arzneimittel gespendet werden“, erklärt Frau Meierhofer.

Zudem gibt es nationale Richtlinien, die beachtet werden müssen, zum Beispiel die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel, die viele Länder an ihre eigenen nationalen Erfordernisse angepasst haben.

Denn nicht alle Medikamente, die in Deutschland verwendet werden, sind auch im Ausland zugelassen. Festgehalten werden all diese Vorgaben in den „Guidelines for Drug Donations“ der WHO, welche entstanden sind, um aus Fehlern der Vergangenheit bei Arzneimittelspenden zu lernen.

Apotheker helfen e.V.

Daher hat Frau Meierhofer einen Tipp für alle, die gerne medizinische Hilfsgüter spenden möchten. „Wenden Sie sich direkt mit Ihrer Geldspende an eine pharmazeutische Hilfsorganisation. Auch ich habe erst 500€ an „Apotheker helfen e.V.“ für die Anforderungsliste eines Krankenhauses in Lwiw gespendet.“

Bei diesen Organisationen arbeiten Experten, die sich um die Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern kümmern. Durch ihren engen Kontakt mit Krankenhäusern und Helfern vor Ort gewährleisten sie eine möglichst bedarfsgerechte und zielgerichtete Versorgung. Außerdem kümmern sie sich um einen sicheren Transport der Medikamente und organisieren deren Verteilung effizient und nachhaltig.

Weitere aktuelle Informationen findet man auch auf der Webseite unter www.sternapotheke.de.

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