TEUBLITZ (sr). Die Dorfgemeinschaft Premberg feierte das 20-jährige Bestehen des Dorfstodl’s, der im Rahmen der Dorferneuerung gebaut wurde und verabschiedete Dorfstodlwirt Manne Huber in den Ruhestand. 1. Bürgermeister Thomas Beer zeigte sich beeindruckt von den damaligen Leistungen vieler Premberger, die Franz Pretzl in einer Chronik vorführte. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Birner Familie.

Für die Dorfgemeinschaft durfte der GOV-Vorstand Martin Wurdack Bürgermeister Thomas Beer sowie viele Premberger im gemütlichen Dorfstodl begrüßen. Thomas Beer dankte besonders Manne Huber für sein Engagement als Dorfstodlwirt, das weit über das hinausging was man von einem Ehrenamt erwartet.
„Mit viel Herzblut und Aufopferungsbereitschaft nahm sich Manne Huber seiner Aufgabe als Dorfstodlwirt an“ so Martin Wurdack in seiner Laudatio. Waren es anfangs wegen des großen Aufgabenbereiches drei Stodlwirte (Franz Pretzl sen. -Josef Gerber), so schulterte er in den letzten 10 Jahre alleine diese Aufgabe. Er war bei jeder Veranstaltung selbst immer anwesend, war Hausmeister, kümmerte sich um das Finanzielle, den Getränkenachschub, usw. „so Wurdack „und sorgte so dass der Laden all die Jahre lief“. Auch dankte er der starken Person im Hintergrund, die tatkräftig mit dazu beitrug, seiner Ehefrau Sissi Huber.
Eine Chronik in Wort und Bild über 20 Jahre Dorfstodl stellte das Urgestein in Sachen Dorferneuerung Franz Pretzl zusammen. Das beeindruckte auch Bürgermeister Thomas Beer, der erstmals die Hintergründe eines der größten Dorfprojekte sah. Mit einer Spende von 25 000 Euro des GOV und der Feuerwehr, sowie einer Förderung durch die Direktion für ländliche Entwicklung von 56 607,77 Euro verblieb der Stadt nur ein Anteil von 575,99 Euro der reinen Baukosten von 82 183,76 Euro. Die restlichen gut 20 000 Euro brachte ebenfalls die Dorfgemeinschaft auf. Jedoch gab die Stadt einen Zuschuss von 5000 Euro der für den weiteren Ausbau verwendet wurde.
Auch nach der offiziellen Übergabe an die Stadt und Einweihung am 9. Oktober 2004 gab es bis heute keinen Stillstand in Sachen Unterhalt und Ausbau für die Dorfgemeinschaft (FFW -GOV). Der komplette Innenausbau mit Strom, Wasser, WC, Küche, Aufbewahrungsschränke, Musikanlage, Dämmung innen und außen, Eckbankgruppe, Außenrenovierung, Musikanlage, Heizung, Bestuhlung usw. trug die Dorfgemeinschaft alleine. Erst bei der Nottür 2022 und der neuen Treppe mit neuem Verandabelag in 2024 griff die Stadt der Dorfgemeinschaft unter die Arme.
Historie
Das erste schriftliche Dokument für die Dorferneuerung stammt bereits vom 19.12.1998 als Franz Pretzl jun. einen entsprechenden Antrag an die Stadt Teublitz stellte. Der Vorstoß von damals, den auch die ehemaligen Premberger Stadtratsmitglieder August Gleixner und Karl-Heinz Hutzler unterstützten, verlief etwas im Sande. Erst als das 1200-jährige Dorfjubiläum immer näher rückte brachte ein Gespräch der beiden Premberger Vereinsvorstände bei Bürgermeister Kurt Fink die Sache endgültig ins Rollen. Am 28.1.2001 war die erste Bürgerversammlung mit Baudirektor von Schelling von der der Direktion für ländliche Entwicklung (DLE). Am 29.3.2001 war erstmals die Dorferneuerung auch Thema im Stadtrat und es wurde beschlossen einen Antrag bei der DLE zu stellen. In weiteren Sitzungen erklärten sich 20 Premberger/innen bereit im Arbeitskreis Dorferneuerung mitzuarbeiten. Viele Sitzungen und einige Dorfbegehungen folgten mit dem begleitenden Architekten Dieter Drexl. Am 16.2.2002 wird erstmals in der MZ vom Dorfstadel berichtet und beim Seminar für die Dorferneuerung in Plankstetten am 5 April wird der Dorfstadel als wichtigstes Bauobjekt von den Teilnehmern bewertet. Von hier an ging es dann Schlag auf Schlag, denn die 1200 Jahrfeier 2005 rückte immer näher. Bereits am 2. Juli 2002 legte Drexl einen Plan mit Baukosten von rund 140 000 Euro vor.
Kosten waren dem Stadtrat zu hoch
Der erste Plan wurde dann vom Stadtrat wegen der hohen Kosten nicht genehmigt. Pretzl sen. holte daraufhin selber Angebote ein und machte eine eigene Kostenschätzung, sowie Finanzierung. Am 23.10 2003 durfte er dies dann im Stadtrat vorstellen und zeigte Bürgermeister Kurt Fink und Georg Würzbauer von der DLE zudem ein ähnliches Projekt. Mit der realistisches Kostenschätzung von knapp 90 000 Euro wurde dieser Plan dann am 4.11.203 der von der Stadt genehmigt. Am 28. Januar 2004 war die Plangenehmigung und bereits im März begannen die Bauarbeiten. Die Premberger holzten zahlreiche Bäume für den zu verlegenden Kinderspielplatz ab und machten den alten Spielplatz baureif. Die Stadt verlegte diesen in Eigenregie um rund 50 m. Am 1. April erfolgte der Spatenstich und am 4. April begann schon die Firma Blöth mit dem Stelzenunterbau aus Beton. Am 5.Mai 2004 errichtete die Firma Lanzl den Holzskelletbau und die Stadt hatte auch schon den Wasser- und Kanalanschluss verlegt. So konnte bereits am 21. Mai die Hebefeier stattfinden.
Die Premberger halfen dabei kräftig mit, dem Aufbau des Gerüstes, dem Streichen des Stadels und etlichen Kleinigkeiten. Danach waren sie voll Tatendrang und Engagement beim Innenausbau bei der Sache. Selbst die großen Tore des Lagerraums und des GOV-Hauses wurden in Eigenregie gebaut. Nur die Fenster und Türen lieferte und baute die Firma Popp ein, ansonsten wurde alles selber erledigt. So wurden 1450 Stunden bis zum 4. Oktober 2004 geleistet, die mit in die Förderung mit einflossen. Alles in Allem war es eine tolle Gemeinschaftsleistung und man leistete gut 2500 Stunden bis zur Fertigstellung.
