MAXHÜTTE-HAIDHOF (sr). Nicht nur Klima- und Artenschutz, Tierschutz und artgerechte Tierhaltung sind den GRÜNEN in Maxhütte-Haidhof wichtig, sondern auch jede Menge anderer Themen. Diese reichen von offener und bürgerfreundlicher Kommunalpolitik, den Bereichen Elektrizität und Energie, nachhaltiger Stadtplanung, und Verkehr und Mobilität bis zur Stärkung sozialer und kultureller Aufgaben sowie der Bewahrung historischer Bausubstanz.
Im Restaurant Nobless in der Stadthalle Maxhütte-Haidhof stellten die GRÜNEN am Freitag, den 31.Januar 2020 ihr umfangreiches Programm vor. Sigrid Markgraf-Rank und Dr. Franz Schmidkunz führten durch die Veranstaltung, die mit einem Grußwort des GRÜNEN Landratskandidaten, Rudi Sommer, eröffnet wurde.
Markgraf-Rank bot zunächst einen Überblick über die Themenkomplexe, über die dann ausführlich gesprochen wurde. Dabei wurde zunächst deutlich, dass ein freundlicher Umgangston im Dialog mit den Bürger*innen für die GRÜNEN eine Grundvoraussetzung der Kommunalpolitik ist. Es gehöre unbedingt dazu, dass zum Beispiel auch kritische Eingaben, Stellungnahmen und Einwendungen von Seiten der Stadt gewürdigt würden. Zudem sei die Transparenz der Entscheidungsfindung bei Stadtratsbeschlüssen zu verbessern und sicherzustellen.
Den Arten-, Klima- und Naturschutz sehen die GRÜNEN als DIE große Herausforderung der Zukunft, der niemand – auch keine Partei – ausweichen könne. Christa Bach und Gerda Kiener veranschaulichten die tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen diesen drei Aspekten und die dringende Notwendigkeit auch im kommunalen Bereich aktiv zu werden. „Der Kommune kommt dabei eine sehr wichtige Lenkungsfunktion zu, indem sie ihre Entscheidungen stets überprüfen sollte, ob sie ökologisch vertretbar und klimaneutral sind“, erklärte Bach. Das Stadtratsgremium solle immer bestrebt sein, eine unter dem Gesichtspunkt der Klimaneutralität optimale Lösung zu finden. Gerda Kiener betonte in ihrem Vortrag die besondere Bedeutung der Wälder und innerörtlichen Bäume für das lokale Klima. „In den vergangenen heißen und regenarmen Sommern haben wir alle erlebt, wie schwerwiegend sich der Klimawandel bereits auch bei uns auswirkt. Eine sinnvolle Maßnahme, um das innerörtliche Klima zu verbessern und die Stadt und ihre Ortsteile zu verschönern, stellt die „Durchgrünung“ dar“, sagte Kiener.
Schmidkunz ging im Anschluss daran auf den Aspekt „Elektrizität und Energie“ ein: Die Energieversorgung solle in kommunaler Hand liegen und deren Gewinnung möglichst aus regenerativen lokalen und regionalen Quellen erfolgen. „Die Gründung einer Bürgergenossenschaft, die zum Beispiel durch Photovoltaik-Anlagen Energie gewinnt, wäre hierzu eine sich anbietende Möglichkeit.“
Die nachhaltige Stadtplanung ist ein weiteres kommunalpolitisches Anliegen der Maxhütter GRÜNEN. Als Ziel sehen sie eine Stadt, die zukunftsgerechte Lebensräume bietet und dabei stets die Reduzierung des Flächenverbrauchs und das Gleichgewicht zwischen Urbanisierung und Natur im Fokus hat. Die GRÜNEN bedauern, dass das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), das etwa einen Grüngürtel um die Kernstadt vorsah, weitgehend aufgegeben worden ist.
Des Weiteren veranschaulichten Christine Spörl und Johannes Feicht ihre Überlegungen zu Verkehr und Mobilität. Sie zeigten sich davon überzeugt, dass die Entwicklung eines ökologischen Gesamtmobilitätskonzeptes, das alle Verkehrsträger vom ÖPNV über Fahrradfahrer bis hin zu den Fußgängern einschließt, notwendig ist. Spörl und Feicht regten deshalb an, dass das Städtedreieck in Kooperation mit überbehördlichen Gremien ein entsprechendes Konzept in Auftrag gebe. Was den Bau einer Umgehungsstraße betrifft, gelte nach wie vor der schlaue Spruch: „Wer Straßen baut, wird Straßenverkehr ernten.“ Besser sei es daher, „das Straßenverkehrsnetz nicht auszubauen, sondern sich um dessen Erhalt zu kümmern und Alternativen bereitzustellen.“
Anschließend referierten Jasmin Söllner-Härtl und Sonja Krenn über die Stärkung sozialer und kultureller Aufgaben. Sie hoben den Bedarf eines Jugendzentrums sowie weiterer Treffpunkte für junge Erwachsene und Familien in Maxhütte hervor. In ihrem Fokus standen außerdem kreativitätsfördernde Spielplätze. Das bestehende kulturelle Angebot solle weiter ausgebaut werden.
Anschließend forderte Reinhold Pritschet mehr Unterstützung und Wertschätzung für die Arbeit der bestehenden Tierschutzorganisationen in Maxhütte-Haidhof. Eindeutig sprach er sich gegen eine Intensivhaltung von Nutztieren aus.
Schließlich erläuterte Schmidkunz das Ziel der GRÜNEN, der historischen Bausubstanz mehr Beachtung zu schenken. Der Stadt komme dabei eine wichtige Rolle zu, wenn es darum gehe, Baudenkmale und identifikationsstiftende Bauwerke vor dem Verfall oder der Verunstaltung zu bewahren. „Ein besonderes Anliegen ist es mir, das Bewusstsein für die industriekulturelle Baugeschichte des Kernortes als Besonderheit bei den Verantwortlichen und den Bürgerinnen und Bürgern zu wecken“, betonte Schmidkunz.