Universität Regensburg besetzt

Studierende schließen sich weltweiten Protesten an

REGENSBURG (sr). Weltweite Proteste zur COP27: Studierende der Universität Regensburg werden am Mittwochmorgen, den Hörsaal H2 im Zentralenhörsaalgebäude besetzen. Unter dem Label End Fossil: Occupy! finden seit Tagen Besetzungen von Schulen und Hochschulen in mehreren Ländern statt. So wird für effektiven Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit protestiert. Noch mehr Besetzungen werden in den nächsten Tagen und Wochen erwartet.

Foto: end fossil occopy

Die Hörsaalbesetzung startet am Ende einer regulären Politikwissenschaften-Vorlesung. „Wir sollen in der Uni sitzen und so tun als wäre alles okay. Aber die Welt, für die wir lernen sollen, hat keine Zukunft.“, heißt es in dem internationalen Aufruf, der von Aktivist*innen aus unzähligen Ländern verfasst wurde [1]. Die Besetzung startet wenige Tage, nachdem der “Expertenrat für Klimafragen” der Bundesregierung erneut radikale Veränderungen für ein Einhalten planetarer Grenzen forderte [2]. Diesen Sonntag startete außerdem die 27. UN Klimakonferenz (COP27) in Ägypten.

Mit den Schulbesetzungen wollen die jungen Menschen ihrem Unmut Luft machen und zwar über Studiengänge, Städte und sogar Ländergrenzen hinweg: “Regierungen stehen Profitinteressen und multinationalen Konzernen machtlos gegenüber. Es braucht es neue starke und demokratische Lösungen. Wo sollen wir die entwickeln, wenn nicht in Schulen und Universitäten? Wer soll dafür kämpfen, wenn nicht wir – die Generation der Zukunft?”, ergänzt Student Loras.
Konkret wird eine nachhaltige und demokratische geregelte Energieproduktion und eine für Verkehrswende für alle gefordert. Außerdem schließen sich die Besetzer*innen den Forderungen von Genug ist Genug, Lützerath bleibt und Debt for Climate an. Mit der Besetzung soll dazu Raum geschaffen werden, um die Probleme von jungen Menschen insgesamt zu besprechen. “Ein Drittel der Studierenden lebt in Armut, die Pandemie hat uns unser Sozialleben genommen. Und all das nur um am Ende auf einem unbewohnbaren Planeten zu wohnen?”, fügt Studentin Mai hinzu.

Nach Beginn der UN Klimakonferenz (COP27) starteten am Montag unter anderem auch an der Universität Duisburg – Essen, sowie an mehrere Schulen in Köln und Göttingen Besetzungen. Das Zentrum der internationalen Proteste ist aktuell Lissabon, wo alleine sechs Bildungseinrichtungen von ihren Schüler*innen besetzt gehalten werden. Es werden nicht die letzten Schulbesetzungen sein: Als Ankündigung von weiteren Aktionen fanden am Montag in rund 15 Städten Bannerdrops statt, in den nächsten Wochen werden weitere Schulbesetzungen erwartet.

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