REGENSTAUF (sr). Die SPD-Bürgermeisterkandidatin für Regenstauf ist 31 Jahre jung – hat aber bereits vielfältige Berufs- und Studienerfahrungen gesammelt. Ist Susanne Nichtewitz mit ihrer, wie sie selbst sagt, ausgeprägten Fähigkeit, Projekte und Tätigkeiten parallel meistern zu können und trotzdem noch ein offenes Ohr für die Mitmenschen zu haben, prädestiniert für das Bürgermeisteramt in der Nachfolge des nach 12 Jahren ausscheidenden Bürgermeister Siegfried Böhringer? LOKAL fragte nach …
LOKAL: Frau Nichtewitz, Ihr Motto – das Motto Ihrer Partei – zur bevorstehenden Kommunalwahl lautet: „Ein Regenstauf für alle“. Was halten Sie von der Forderung nach Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse auch in den Ortsteilen der Marktgemeinde?
Susanne Nichtewitz: Das halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Für mich heißt das, die öffentlichen Verkehrsmittel in alle Ortsteile auszubauen, die Citybus-Route um weitere Ortsteile und Strecken zu erweitern.
Ich fordere mehr Pendlerparkplätze und den zügigen Ausbau des Bahnverkehrs – unter Berücksichtigung von Lärmschutz. Diesen will ich auch für den Regenstaufer Bereich der A93 nochmals mit Nachdruck fordern. Zum Ausbau unserer Mobilität in alle Ortsteile gehört für mich auch die Erweiterung unserer Rad-, Fuß- u. Wanderwege. Ich setze mich für weitere Dorferneuerungen, zukunftsgerichtete Wohnraumkonzepte und auch für den Ausbau schnellen Internets ein.
LOKAL: „Sauberes Trinkwasser“ ist ein immer wiederkehrendes Thema in der Marktgemeinde. Was halten Sie von der Forderung, die Landwirtschaft in Wasserschutzgebieten auf Bio umzustellen, um die Nitratwerte zu reduzieren und sauberes Trinkwasser zu garantieren?
Nichtewitz: Mein Motto ist es, Natur und Umwelt in Einklang zu bringen. Sauberes, nitratarmes Trinkwasser muss für die Kommune von höchster Priorität sein, darf niemals ein privatisiertes Wirtschaftsgut werden. Nur Umweltstandards und die kontrollierte Ausbringung von Gülle garantieren den Schutz unseres Trinkwassers. Wichtig ist dabei für mich, die Landwirte z.B. durch Ausgleichszahlungen weiter zu unterstützen und deren Arbeit wertzuschätzen.
LOKAL: Umwelt, Klima, Energie – Begriffe, die aktuell die politische Diskussion stark prägen. Was halten Sie von der Forderung nach einem Ausbau regenerativer Energien im Bereich der Marktgemeinde?
Nichtewitz: In den letzten 12 Jahren wurden u.a. auf gemeindeeigenen Bauten Photovoltaikanlagen geschaffen und in Bebauungspläne integriert. Das möchte ich bei künftigen Investitionen so beibehalten. Laut meiner eigenen Berufserfahrung in der Energiewirtschaft muss auch eine bessere Aufklärung der Bürger*innen darüber erfolgen. LED-Leuchten, Solarenergie, auch Windkraft, sowie E-Mobilität können Möglichkeiten im privaten und öffentlichen Raum sein, die noch weiter vorangetrieben werden.
LOKAL: Die Attraktivität einer Kommune beeinflusst ihre Entwicklung. Welche guten Perspektiven für Familien wollen Sie bieten, haben Sie auf der Agenda, am liebsten konkret?
Nichtewitz: Die SPD lebt in den Bereichen Kinderbetreuungs- und Bildungsnetz das Motto „Kurze Beine, kurze Wege“. Dieses Angebot möchte ich ausbauen und optimieren – für jede Altersgruppe. Mir liegen die Schaffung weiterer Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche, der Ausbau von Freizeit- und Kulturmöglichkeiten wie die Unterstützung des Vereinslebens am Herzen. Ich mache mich u.a. für einen Campingplatz, Kanuanlegestellen, ein „Schlossbergkonzept“ in Abstimmung mit dem Bergverein, mehr Grünflächen, einen Hundeplatz und einen umweltfreundlichen Trimm-Dich-Pfad stark.
Als Bürgermeisterin werde ich auf mehr soziale Treffpunkte setzen, die den Zusammenhalt und die Integration aller Bürger*innen aller Altersgruppen fördern. Ich stehe ein für bezahlbare, sozialverträgliche Wohnraum- und Bauplanung unter ökologischen und generationsübergreifenden Aspekten.
LOKAL: „Wohnen und Arbeiten am Ort“ war das Motto des verstorbenen Altbürgermeisters Johann Zelzner. Wie stehen Sie zur Forderung nach Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe vor Ort?
Nichtewitz: Dieses Motto lebt seit zwei Amtszeiten auch Bürgermeister Böhringer – Betriebe konnten sich seither ansiedeln und mehrere Hundert Arbeitsplätze schaffen. Als Bürgermeisterin wäre es meine Pflicht, diese Politik fortzusetzen. Durch vorausschauende, nachhaltige Grundstückspolitik kann die Gemeinde auch in Zukunft durch günstige und eigene Gewerbeflächen kleineren und mittelständischen Betrieben ermöglichen, sich in Regenstauf niederzulassen.