Bürgermeister Thomas Beer: Erstes Gewerbegebiet nach 30 Jahren

TEUBLITZ (lz). Als „laut, aber friedlich“ bezeichnete Bürgermeister Thomas Beer die Demonstrant/innen vor der Dreifachturnhalle während der Teublitzer Stadtratssitzung am 18. Februar 2021.

„Das ist gelebte Demokratie, und es ist ganz selbstverständlich, dass bei so großen Projekten nicht nur Befürworter, sondern auch Gegner zu Wort kommen müssen“, so zeigte sich der Bürgermeister verständnisvoll im LOKAL-Gespräch. Im Stadtrat hatten sich an diesem Tag sowohl die CSU-Fraktion als auch die Vertreter der SPD und der FW/UW für den Bau des Gewerbegebiets ausgesprochen.

„Ich möchte nochmals verdeutlichen, dass zwischen Befürwortern und Gegnern dieses Projekts nie die Grundlagen der Demokratie und des Anstandes missachtet wurden“, so unterstreicht Beer auch in einer aktuellen Pressemitteilung.


„Seit rund fünf Jahren haben wir unter Beteiligung aller Fachstellen bei der Erstellung des Flächennutzungsplans unter Abwägung aller Vor- und Nachteile den bestmöglichen Standort in Teublitz gesucht und gefunden. Im Zuge dessen wurde auch der zuvor favorisierte Standort im Samsbacher Forst aufgegeben“, heißt es weiter. Die Aufstellung des Bebauungsplans habe sich vollkommen an die in Deutschland und Bayern aktuell geltenden Gesetze gehalten. Es seien zudem viele Anregungen mit in die Planung aufgenommen worden.


„Wir haben das Recht, wie jede andere Kommune in Bayern bzw. in Deutschland auch, zu wachsen und nach fast 30 Jahren wieder einmal ein Gewerbegebiet auszuweisen. Wären alle Kommunen in Bayern in der Vergangenheit so sparsam mit den Ressourcen umgegangen, hätten wir aktuell keine Diskussion über Flächenverbrauch.“
Als sehr positiv bewertet Beer in diesem Zusammenhang, dass es in Deutschland eine kommunale Planungshoheit und die Selbstverwaltung gibt, was eine der „höchsten Güter unserer Demokratie“ darstelle. „Die gewählten Vertreter/innen der Bürger/innen wissen am besten, was für ihre Heimatgemeinde gut ist. Diese Kenntnis kann nicht durch direktive Maßnahmen, woher auch immer, ersetzt werden.“ Auf dieser Planungshoheit in Verbindung mit Unterstützung durch diverse Fachstellen seien die Entscheidungen getroffen worden.

„Bewusste Panikmache“

Auf die Frage, ob durch die Baumaßnahmen das Eselweihergebiet von einer Austrocknung bedroht sei, antwortete Beer: „Das ist eine bewusste Falschaussage, um Panik zu verbreiten. Das Gebiet wird von fünf Wasseradern gespeist, vom Gewerbegebiet betroffen ist nur eine. Das Wasser dieser namenlosen Quelle wird in einem geordneten Leitungssystem unter dem Gewerbegebiet hindurch abgeleitet und wieder dem natürlichen Verlauf zugeführt.“ Durch den unterirdischen Verlauf in einem geschlossenen System sei eine Verschmutzung ausgeschlossen. Außerdem flössen alle Gewässer, die vom Schwarzer Berg kommen, zunächst in die Krometzwinkelteiche und dann erst in die Eselweiher.
Wie groß die Fassung der Quelle sein müsse, um das abfließende Wasser zu jeder Jahreszeit aufnehmen zu können, werde jetzt durch das Wasserwirtschaftsamt über einen Beobachtungszeitraum hinweg geprüft.

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