KALLMÜNZ (sr). Fast 123 Mio. Euro stellt der Bund für das schnelle Internet im Landkreis Regensburg zur Verfügung. Dass fast alle Gemeinden im Landkreis von Bundesmitteln profitieren, ist bayernweit einzigartig und durch die Laber-Naab Infrastruktur GmbH (LNI) ermöglicht worden.
Die Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner würdigte den Zusammenschluss der Gemeinden beim Ortstermin in Kallmünz, zu dem sie ihren Bundestagskollegen Johannes Schätzl als Fachpolitiker für den Breitbandausbau eingeladen hatte, als Erfolgsmodell: „Dass die Fördermittel frühzeitig abgerufen werden konnten, ist ein Glücksfall für den Landkreis Regensburg, wie sich gerade jetzt mit der engen Haushaltslage zeigt.“
Die Weitsicht aller Beteiligter in den letzten Monaten und Jahren macht sich bezahlt: Die Breitbandfördermittel des Bundes sollen angesichts der angespannten Haushaltslage für das Jahr 2024 um 1 Mrd. Euro gekürzt werden. Die LNI konnte diese Kürzung gelassen zur Kenntnis nehmen, wie LNI-Geschäftsführer René Meyer betonte: „Durch die frühzeitige und umfängliche Beantragung der Fördermittel liegen uns bereits für alle geplanten Projekte rechtsgültige Bundesbescheide in vorläufiger Höhe vor.“ Meyer richtete seinen Dank beim Ortstermin mit den Bürgermeistern aus Kallmünz, Martin Schmid, und Holzheim am Forst, Andreas Beer, auch noch einmal an die Abgeordneten Wagner und Schätzl.
Insgesamt werden in den LNI-Mitgliedsgemeinden über 30.000 weitere Adresspunkte (knapp 23.000 im Landkreis Regensburg) in den nächsten Jahren ausgebaut. Zu den genannten Bundeszuschüssen kommen Gelder des Freistaats, so dass bis dato für den Landkreis Regensburg in zwei Förderwellen 2022 und 2024 Fördermittel in vorläufiger in Höhe von 213,4 Mio. bewilligt wurden. Die Kommunen tragen darüber hinaus noch einen Eigenanteil in der Regel zwischen 10 und 20%. Die LNI hat in den bewilligten Förderverfahren in der Telekom Deutschland einen Netzbetreiber gefunden und sich vertraglich verpflichtet, die festgestellten Adressen mit Glasfaser auszubauen.
Aufträge zur Planung wurden vergeben und sind bereits in der Umsetzung. In den drei Großclustern West, Nord und Süd laufen für die förderfähigen Adressen des GFP und der Gigabit-RL 2.0 die Ausschreibungen zur Netzerrichtung, der Baubeginn ist für Anfang 2025 terminiert. In Kallmünz, Duggendorf und Holzheim am Forst werden ab etwa Mitte 2026 die Bauarbeiten starten. In allen drei Kommunen gibt es bereits ein großes Bestandsnetz und alle ehemaligen „weißen Flecken“ wurden versorgt.