Vortrag und Führung im Museum: „Heilige, Reliquien und wundersame Heilkräfte“


Datum/Zeit
24.10.2024 - 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Vortrag und Führung


Mit Dr. Margit Berwing-Wittl auf Entdeckungsreise im Oberpfälzer Volkskundemuseum am 24. Oktober

Volksmedizinische Hilfsmittel zur „Schadensabwehr“, Anf. 20. Jh, Papiertüten teils aus Apotheke in Passau 1970er Jahre: Koralle, Bein, Zahn, „Teufelsdreck“ und „Mumia“ (= echte Mumie!) Fotos: Dr. Margit Berwing-Wittl)

Votivbild, Öl auf Holz, „Ex voto 1806/Katharina Villwerthin/Kramerin in Dietldorf“

BURGLENGENFED (sr). Heute verwenden Menschen hochwirksame Medikamente und Pharmazeutika für die verschiedensten Krankheiten und Beschwerden und suchen qualifizierte Fachärzte und Krankenhäuser auf. Was aber tat man früher, als es diese Hilfsangebote noch nicht gab? Im Bestand des Oberpfälzer Volkskundemuseums Burglengenfeld befinden sich zahlreiche Objekte, die die Menschen in vorindustrieller Zeit einsetzten, um gesund zu werden oder sich vor drohendem Unheil zu schützen – manches gehörte in den Bereich des christlichen Glaubens, manches hatte einen eher abergläubischen Hintergrund. Genaue Trennlinien sind kaum zu definieren!

Die ehemalige Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl wird am Donnerstag, 24. Oktober, ab 19 Uhr im Rahmen einer Vortrags-Führung mehrere Abteilungen des Museums aufsuchen, wo es Votiv- und Heiligenbilder, Reliquien und geweihte Gegenstände, aber auch rätselhafte Hilfsmittel zu entdecken gibt, die früher von Badern, Heilkundigen und sogenannten „weisen Frauen“ gegen Unglücksfälle und Krankheiten bei Mensch und Vieh eingesetzt wurden.

In der aktuellen Sonderausstellung „G’sundheit! 70 Jahre Krankenhaus Burglengenfeld“ gibt es anschließend einiges zu bestaunen, das den Kranken Linderung und Genesung versprach, heute aber nicht mehr gebräuchlich ist. Darunter sind magische Kräuter und Stoffe („Teufelsdreck“, Guajak oder gar Teile von echten Mumien), die bis in die 1970er Jahre als Heilmittel sogar in Apotheken gekauft werden konnten, aber auch das Rezeptbuch eines Abdeckers aus Wernberg-Kölblitz, in dem sich Gebete und Zaubersprüche, geheimes Heilwissen und merkwürdige Ingredienzien für Tees und Aufgüsse munter mischen.

Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, auf einem Rundgang durch das Museum und die Sonderausstellung altes, rätselhaftes Wissen über Heilkräfte und Heilmethoden kennen zu lernen. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahmegebühr (Museumseintritt) beträgt 1 Euro.