Markt Schmidmühlen: Was wäre eine Gemeinde ohne Ehrenamtliche?

SCHMIDMÜHLEN (sr). Sie sind in keiner Kommune entbehrlich – Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich in die Arbeit für ihre Mitbürger, für die Jugend, die Senioren oder das kulturelle Leben einbringen und so einen unverzichtbaren Beitrag zum kulturellen oder sozialen Gelingen in ihrer Heimatgemeinde leisten.

Acht Bürger*innen engagieren sich in der Gemeinde Schmidmühlen als Inklusions-, Senioren-, Jugend- , Kulturbeauftragte beziehungsweise als Heimatpfleger und können schöne Ergebnisse und Erfolge aufweisen.

Eines dieser ersten Arbeitsfelder, die der Markt Schmidmühlen für seine Bürger schuf, waren die Jugendbeauftragten. Seit gut 25 Jahren gibt es dieses Ehrenamt in der Lauterachtalgemeinde. Die Amtszeit der Jugendbeauftragten beträgt sechs Jahre und ist an die Wahlperiode des Marktgemeinderates gekoppelt. Hier standen in den letzten Jahrzehnten unter anderem Hans Edenharter, Peter Fochtner (jun.), Josef Popp und auch Stefan Dirmeier an der Spitze. Vor zwei Jahren kam es zu einem Wechsel: Paula Weigert und Anna–Lena Braun haben die Verantwortung übernommen.

„Herzstück“ der kommunalen Jugendarbeit ist das alljährliche Jugendforum, an deren Teilnahme auch die Jugendförderung gebunden ist. Der Markt unterstützt die Jugendarbeit jedes Jahr mit mehreren tausend Euro. Schwerpunkt der Arbeit ist die Organisation des Ferienprogramms. Hier können die beiden Jugendbeauftragten besonders stolz sein: In den beiden Pandemiejahren konnte ein ansprechendes Ferienprogramm auf die Beine gestellt werden.

Eine Fragenbogenaktion im Jahr 2012 gab den Impuls, neben der Jugendarbeit auch die Seniorenarbeit in Schmidmühlen kommunalpolitisch zu institutionalisieren. Derzeit haben Christine Werner und Rita Geitner dieses Amt inne. Aus dieser Fragebogenaktion entstand unter anderem auch die Nachbarschaftshilfe und regelmäßige Seniorentreffs – neben den Seniorennachmittagen der Pfarrei, die ebenfalls eine „Erfolgsgeschichte“ sind. Leider müssen diese derzeit pandemiebedingt ausfallen. Ob es zumindest die gemeinsame Aktion mit der Pateneinheit im Advent gibt, ist noch ungewiss. Die beiden Seniorenbeauftragten hoffen, irgendwann mit ihrer Arbeit wieder beginnen zu können.

Auch die beiden Inklusionsbeauftragten, Michaela Meyer und Karl Bauer, die seit Dezember 2018 dieses Amt innehaben, konnten mittlerweile einiges anstoßen. Sie sind sich sicher: Auch Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen sollen genauso am kommunalen Leben in der Gemeinde Schmidmühlen teilnehmen können wie Nichtbeeinträchtigte. Dies ist ein wichtiger Auftrag, der unter anderem im Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung festgeschrieben ist, aber ebenso im Bundesgleichstellungsgesetz. Mittlerweile ist auf diesem Gebiet auch einiges geschehen. So gab es Verbesserungen im Bereich des Friedhofs, der Kallmünzer Straße oder auch in der Harschhofer Straße. Das nächste Projekt hat man schon im Auge: Eine behindertengerechte Toilettenanlage im Bereich des Oberen Schlosses, entsprechende Planungen laufen schon.

Eine Arbeit, die mehr im Hintergrund läuft und sich manchmal als regelrechte Detektivarbeit entpuppt, ist die heimatkundliche Arbeit. Hier haben die beiden Heimatpfleger Michael Koller und Josef Popp einiges erforschen und auch schon publizieren können, so zum Beispiel in Form der Kalendergeschichten zum Heimatkalender in der Mittelbayerischen Zeitung. Konkrete Ergebnisse sind etwa der Skulpturenweg, die 1000-Jahr-Feier oder auch die Erinnerungsstätte anlässlich des Todesmarsches der KZ-Häftlinge durch das Lauterachtal. Nach dem Tod von Michael Koller fand sich nun mit Peter Fochtner (jun.) ein weiterer engagierter und erfahrener Heimatforscher für diese Aufgabe.

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